Presse­mit­teilung | Qualitäts­si­cherung

Meilenstein bei sektoren­über­grei­fender QS: Vertrags­un­ter­zeichnung für Vertrau­ens­stelle

Berlin, 8. September 2011 – Für den Aufbau der sektoren­über­grei­fenden Qualitäts­si­cherung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht worden. Vertreter des Gemeinsamen Bundes­aus­schusses (G-BA) und der Firma SCHÜTZE Consulting Informa­ti­ons­systeme GmbH (SCI) unterzeichneten am Donnerstag in Berlin einen Vertrag über die Errichtung einer unabhängigen Vertrau­ens­stelle für die Pseudony­mi­sierung von Patien­tendaten.

Der Vertrags­un­ter­zeichnung für die gesetzlich vorgeschriebene Vertrau­ens­stelle war ein mehrmo­natiges europa­weites Vergabe­ver­fahren voraus­ge­gangen, das die zuständigen Gremien des G-BA Anfang des Jahres 2011 beschlossen hatten. SCI kooperiert bei dem Projekt mit dem IT-​Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin). Die Vertrau­ens­stelle ist für die Durchführung und Weiter­ent­wicklung der sektoren­über­grei­fenden Qualitäts­si­cherung von zentraler Bedeutung und soll ab Januar 2012 ihre Arbeit aufnehmen.

„Die sektoren­über­greifende Qualitäts­si­cherung ermöglicht künftig Längsschnitt­be­trach­tungen von medizi­nischer Behand­lungs­qualität im ambulanten und klinischen Bereich. Sie erfordert unter Nutzung eines Pseudonyms die Zusammen­führung verschiedener Datensätze derselben Patientin oder desselben Patienten aus unterschied­lichen Behand­lungsorten, Sektoren und Behand­lungs­zeiten“, sagte Dr. Josef Siebig, unpartei­isches Mitglied im G-BA und Vorsit­zender des zuständigen Unteraus­schusses. „Dieser wichtigen Aufgabe wird die Vertrau­ens­stelle nur dann in vollem Umfang gerecht, wenn alle betroffenen Akteure auf Landes-​ und Bundesebene zusammen­ar­beiten und sich gegenseitig die notwendige Unterstützung zukommen lassen.“

„SCI berät und betreut seit vielen Jahren Kunden aus der öffent­lichen Verwaltung und der freien Wirtschaft bei anspruchs­vollen IT-​Projekten. Wir sind uns der Bedeutung der Vertrau­ens­stelle für die sektoren­über­greifende Qualitäts­si­cherung vollauf bewusst und werden diese Heraus­for­derung mit den nötigen personellen und technischen Ressourcen umsetzen“, sagte der Geschäfts­führer von SCI, Klaus-​Dieter Schütze.

SCI ist ein inhaber­ge­führtes, mittel­stän­disches IT-​Unternehmen mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen analysiert bestehende IT-​Infrastrukturen und entwickelt dafür entspre­chende Lösungs­konzepte und IT-​Architekturen. Das ITDZ Berlin unterstützt unter anderem die Hauptstadt­ver­waltung mit IT-​Infrastruktur, einem Angebot an eGovernment-​Diensten und gewähr­leistet den Betrieb von IT-​Verfahren im Land Berlin. SCI und ITDZ Berlin verbindet nach Angaben der beiden Unternehmen eine langjährige Zusammen­arbeit.

Für die Datener­hebung bei der Qualitäts­si­cherung besteht die gesetzliche Pflicht zur Pseudony­mi­sierung sämtlicher Daten, anhand derer Patien­tinnen und Patienten identi­fiziert werden könnten (§ 299 SGB V). Die Daten werden von der Vertrau­ens­stelle zunächst pseudony­misiert und nach Weiter­leitung des Pseudonyms an die Bundes­aus­wer­tungs­stelle gelöscht. Eine Reiden­ti­fi­kation von Patien­tinnen und Patienten ist ausgeschlossen. Das Verfahren entspricht den Empfeh­lungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informa­ti­ons­technik (BSI) und wurde mit diesem abgestimmt.

Eine mit Vertretern der Selbst­ver­waltung und Patien­ten­or­ga­ni­sa­tionen besetzte unabhängige Vergabe­gruppe mit externer juristischer sowie IT-​fachlicher Beratung hatte nach Auswertung der eingegangenen Angebote im September 2011 den Zuschlag an SCI erteilt. Das Vergabe­ver­fahren hatte ergeben, dass das Angebot des Unternehmens die geforderten Kriterien hinsichtlich Qualität, Datensi­cherheit, Datenschutz, sowie Wirtschaft­lichkeit am besten erfüllt.