Erprobung der High-Flow-Therapie bei COPD: G-BA beauftragt unabhängige wissenschaftliche Institution mit Studienbegleitung
Berlin, 23. Juli 2024 – Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen wird im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zwei klinische Studien zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und chronisch respiratorischer Insuffizienz Typ 1 (Studie 1) sowie Typ 2 (Studie 2) durchführen und wissenschaftlich auswerten. In den beiden Erprobungsstudien soll untersucht werden, ob die mit Sauerstoff angereicherte High-Flow-Therapie (HFT)
- zusätzlich zu einer Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT) im Vergleich zu einer alleinigen LTOT (Studie 1) bzw.
- im Vergleich zu einer nicht-invasiven Beatmung (Studie 2)
hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität überlegen ist.
Die Ergebnisse sollen dem G-BA eine abschließende Bewertung des Nutzens der HFT in den beiden Anwendungsgebieten ermöglichen. Die Eckpunkte der Studien hat der G-BA in den Richtlinien zur Erprobung festgelegt.
Die RWTH Aachen wird in ihrer Rolle als unabhängige wissenschaftliche Institution nun die Studienprotokolle erstellen sowie die behördlichen Genehmigungen und die Voten der Ethikkommissionen einholen. Anschließend sind die konkreten Studienzentren auszuwählen und geeignete Patientinnen und Patienten in die Studie aufzunehmen.
Der G-BA wird auf seiner Website über die ausgewählten Studienzentren und den aktuellen Studienstand informieren: Studien zur Erprobung
Worum geht es bei der Methode?
Bei der HFT erhält die Patientin oder der Patient über eine Nasensonde regelmäßig mit hohen Flussraten befeuchtete und erwärmte Raumluft, welche – wie hier in den Erprobungsstudien vorgesehen – mit Sauerstoff angereichert werden kann. Die HFT soll demnach der Atemunterstützung dienen und wird meist über mehrere Stunden angewendet. Die Selbstanwendung kann beispielsweise im häuslichen Umfeld erfolgen.