Daratumumab/Lenalidomid/Dexamethason: Beträchtlicher Zusatznutzen bei Neubewertung
Berlin, 6. April 2022 – Abermals bewertete der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit einem Beschluss vom 18. März 2022 die Dreifachkombinationstherapie Daratumumab/Lenalidomid/Dexamethason bei Patientinnen und Patienten mit einem neu diagnostizierten multiplen Myelom (Knochenmarkkrebs), für die eine autologe Stammzelltransplantation nicht infrage kommt. Die erneute Prüfung aufgrund aktueller Studiendaten ergab einen beträchtlichen Zusatznutzen. Damit fällt das Ergebnis deutlich besser aus als bei der Erstbewertung im Jahr 2020, die einen nur geringen Zusatznutzen feststellte. Ausschlaggebender Faktor ist ein inzwischen sichtbares längeres Gesamtüberleben unter Daratumumab/Lenalidomid/Dexamethason im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie.
Die Neubewertung stützt sich auf Zwischenergebnisse der Studie MAIA; einer randomisierten kontrollierten Studie mit 737 Teilnehmern. Die Studie vergleicht die Kombination Lenalidomid/Dexamethason mit und ohne die zusätzliche Gabe von Daratumumab. Dabei zeigt sich: Nach einer Studiendauer von circa 6 Jahren lag der Anteil überlebender Patientinnen und Patienten bei den zusätzlich mit Daratumumab Behandelten bei 68 %, bei der Vergleichsgruppe nur bei 58 %. Auch hatten die mit der Dreifachkombination therapierten Patientinnen und Patienten weniger Schmerzen, zudem verbesserte sich ihre Lebensqualität. Bei den unerwünschten Nebenwirkungen ergab sich ein gewisser Nachteil unter der Therapie mit Daratumumab/Lenalidomid/ Dexamethason, der jedoch moderat ausfiel.
Der Wirkstoff Daratumumab ist seit dem Jahr 2016 auf dem deutschen Markt und war eine der ersten Immuntherapien zur Behandlung von Knochenmarkkrebs. Der G-BA hat den Wirkstoff, der als Injektion oder Infusion verabreicht wird, inzwischen mehrfach in verschiedenen Kombinationstherapien zu unterschiedlichen Patientenpopulationen bewertet. Daratumumab bindet an ein bestimmtes Oberflächenprotein der Krebszellen mit dem Ziel, das Immunsystem dazu zu bringen, sie anzugreifen.