Qualitätsreport 2013: Flächendeckend stabiles Qualitätsniveau in Krankenhäusern
Berlin, 21. August 2014 – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am Donnerstag in Berlin die Veröffentlichung des Qualitätsreports 2013 beschlossen. Der nun seit zwölf Jahren erscheinende Report bietet einen umfassenden Überblick über die bundesweite Behandlungs- und Ergebnisqualität zu ausgewählten medizinischen und pflegerischen Leistungen in Krankenhäusern.
Insgesamt wurden im Erfassungsjahr in 1557 Krankenhäusern mehr als 3,2 Millionen Datensätze zu 434 Qualitätsindikatoren aus 30 sogenannten Leistungsbereichen (z.B. gynäkologische Operationen) erhoben, von denen 403 eine Tendenzaussage ermöglichen. 40 Qualitätsindikatoren, das entspricht 9,9 Prozent, zeigten Verbesserungen auf. Bei den Ergebnissen von 17 Qualitätsindikatoren (4,2 Prozent) mussten Verschlechterungen festgestellt werden. Bei den weitaus meisten Indikatoren (85,9 Prozent) wurden im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen, sondern ein flächendeckend stabiles Qualitätsniveau festgestellt.
„Die externe stationäre Qualitätssicherung ist das „Flaggschiff“ unter den G-BA-Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Das Verfahren ist langjährig etabliert, es schafft Transparenz und die Grundlage für Verbesserungen. Auch in diesem Jahr sind von besonderem Interesse diejenigen Leistungsbereiche und Indikatoren, deren Qualitätsverbesserungspotenzial noch nicht ausgeschöpft ist. So zeigt zum Beispiel der Leistungsbereich Geburtshilfe einen „besonderen Handlungsbedarf“, was die Anwesenheit eine Pädiaters bei Frühgeburten betrifft“, sagte Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied im G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung.
Für das Jahr 2013 wurden unter anderem die Ergebnisse der Versorgung beim Einsatz von Hüft- und Knie-Totalendoprothesen, bei Organtransplantationen, gynäkologischen Operationen, kathetergestützten Eingriffen an Herzkranzgefäßen und Herzklappen sowie bei der Versorgung von Früh- und Reifgeborenen (Geburtshilfe und Neonatologie), untersucht. Weiterhin enthält der vorliegende Report Ergebnisse zur Dekubitusprophylaxe sowie ein Kapitel zu Infektionen im zeitlichen Zusammenhang mit einer stationären oder ambulanten Behandlung (nosokomiale Infektionen).
Mit auffälligen Krankenhäusern werden als ein fester Bestandteil des Verfahrens im Rahmen des sogenannten strukturierten Dialogs beispielsweise konkrete Zielvereinbarungen zur Behebung qualitativer Mängel geschlossen.
„Bei der methodischen Weiterentwicklung der stationären Qualitätssicherung liegt der Schwerpunkt zum einen auf der Risikoadjustierung der Indikatoren, um valide und faire Qualitätsvergleiche zu ermöglichen, zum anderen werden mit dem Ziel der Entbürokratisierung vorhandene Routinedaten verwendet“, so Klakow-Franck weiter.
Erstellt wird der Qualitätsreport durch das Göttinger Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH (AQUA-Institut), das im Auftrag des G-BA die kommentierten Ergebnisse von 14 Bundesfachgruppen zusammenfasst. Diese werden von Expertinnen und Experten gebildet, die die Verfahren der externen stationären Qualitätssicherung beratend begleiten.
Der aktuelle Qualitätsreport kann in Kürze unter https://www.sqg.de/themen/qualitaetsreport/index.html abgerufen oder ab Ende September als Druckexemplar bestellt werden. Die Ergebnisse werden detailliert bei der Qualitätssicherungskonferenz des G-BA am 22. und 23. September 2014 in Berlin vorgestellt und diskutiert, insbesondere am zweiten Tag der Konferenz. Die Veranstaltung zählt zu den zentralen Foren für das Thema medizinische und pflegerische Qualitätssicherung in Deutschland.
Das AQUA-Institut ist ein wissenschaftliches Dienstleistungsunternehmen, spezialisiert auf Qualitätsförderungsprojekte im Gesundheitswesen. AQUA unterstützt den G-BA bei der Umsetzung der externen stationären Qualitätssicherung.