Pres­se­mit­tei­lung | Quali­täts­si­che­rung

Besser ist noch nicht gut genug - G-BA und BQS legen Ergeb­nisse zur statio­nären Versor­gungs­qua­lität vor

Sieg­burg/Berlin, 25. November 2008 – In 84 Prozent der deut­schen Kran­ken­häuser wurden im Jahr 2007 bei Pati­en­tinnen und Pati­enten mit Lungen­ent­zün­dung – so wie es eine opti­male Versor­gung erfor­dert – spätes­tens acht Stunden nach der Einlie­fe­rung die Sauer­stoff­sät­ti­gung im Blut gemessen. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr, der Soll­wert von 95 Prozent wurde jedoch noch nicht erreicht.

Dies ist eines der Ergeb­nisse, das von der BQS Bundes­ge­schäfts­stelle Quali­täts­si­che­rung im Auftrag des Gemein­samen Bundes­aus­schusses (G-BA) im Rahmen der jähr­lich statt­finden Konfe­renz „Externe statio­näre Quali­täts­si­che­rung“ vorge-​stellt wurde. Externe statio­näre Quali­täts­si­che­rung ist ein syste­ma­ti­sches Verfahren, das Defi­zite in der Kran­ken­haus­be­hand­lung ermit­telt und anschlie­ßend Maßnahmen zur Quali­täts­ver­bes­se­rung einleitet.

Bei der heutigen Konfe­renz in Berlin wurden die Ergeb­nisse zur medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Qualität der deut­schen Kran­ken­häuser aus dem Verfah­rens­jahr 2007 vorge­stellt. In mehr als 1600Krankenhäusern wurden fast 3,6 Millionen Daten­sätze erfasst. Die Daten doku­men­tieren 21 Prozent der 17,1 Millionen Kran­ken­haus­fälle des Jahres 2007. Die BQS-​Experten bewer­teten die Ergeb­nisse und berei­teten sie für die Ergeb­nis­kon­fe­renz auf. Diese zeigten insge­samt, dass die deut­schen Kran­ken­häuser insge­samt eine Versor­gung auf hohem Quali­täts­ni­veau gewähr­leisten.

Die Konfe­renz widmete sich in mehreren Work­shops den Leis­tungs­be­rei­chen Gynä­ko­logie und Geburts­hilfe, Trans­plan­ta­ti­ons­me­dizin, Ortho­pädie und Unfall­chir­urgie sowie Innere Medizin. Zudem wurden Themen wie Pati­en­ten­si­cher­heit und öffent­liche Quali­täts­be­richt­erstat­tung erläu­tert.

„Ich bin davon über­zeugt, dass eine Quali­täts­stra­tegie, die auf Moti­va­tion und Verant­wort­lich­keit setzt, der rich­tige Weg ist“, sagte Dr. Josef Siebig, unpar­tei­isches Mitglied des G-BA und zugleich Vorsit­zender des Unter­aus­schusses Quali­täts­si­che­rung. „Wir brau­chen noch mehr Trans­pa­renz und noch mehr Pati­en­ten­sou­ve­rä­nität. Über­re­gu­lie­rungen und undurch­läs­sige Sekto­ren­grenzen müssen weiter abge­baut werden“.

Der Geschäfts­führer der BQS, Dr. Christof Veit, stellte ausge­wählte Ergeb­nisse für das Jahr 2007 vor. Er kam zu dem Schluss, dass die Versor­gungs­qua­lität im Kran­ken­haus im Jahr 2007 vergli­chen mit den Vorjahren weiter verbes­sert werden konnte, aller­dings nach wie vor Hand­lungs­be­darf besteht, um künftig zu noch besseren Ergeb­nissen zu kommen.

Die deut­schen Kran­ken­häuser messen die Leis­tungen in fest­ge­legten Berei­chen für einen bundes­weiten Vergleich der Qualität in Medizin und Pflege. Die Ergeb­nisse werden in einer jähr­li­chen Bundes­aus­wer­tung doku­men­tiert. Der BQS-​Qualitätsreport fasst diese Ergeb­nisse zusammen. Im Rahmen der regel­mäßig statt­fin­denden bundes­weiten Ergeb­nis­kon­fe­renzen zur Quali­täts­si­che­rung werden die Ergeb­nisse disku­tiert und fließen in die prak­ti­sche Arbeit ein. Grund­lage sind die gesetz­li­chen Vorschriften der §§ 135a und 137 SGB V. Seit dem 1. Januar 2004 liegt die Beschluss­kom­pe­tenz für die Externe statio­näre Quali­täts­si­che­rung in deut­schen Kran­ken­häu­sern gemäß § 137 SGB V beim G-BA.