BQS veröffentlicht im Internet erste umfassende Darstellung von medizinischen und pflegerischen Qualitätsindikatoren in Deutschland
Siegburg, 2. Juni 2005 - „Wo immer Leistungen beurteilt werden, sind mindestens zwei Perspektiven wichtig: das Geld, das für die Leistungen bezahlt wird, und der Gegenwert für dieses Geld, die Qualität der Leistungen. Das gilt auch für die Gesundheitsversorgung“, sagte Dr. Volker D. Mohr, Geschäftsführer der BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH anlässlich der Vorstellung der neuen BQS-Homepage für Qualitätsindikatoren (www.bqs-qualitaetsindikatoren.de).
Professor Michael-Jürgen Polonius, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses in der für Krankenhausbehandlung zuständigen Besetzung, stellte heraus, dass die medizinische und pflegerische Versorgungsqualität zunehmend in der Öffentlichkeit diskutiert wird. „Umso wichtiger ist die transparente Darstellung der Messinstrumente, mit denen die Qualität ermittelt wird. Jeder Interessierte soll sich ein Bild davon machen können, welche Aussagekraft mit einem Qualitätsindikator verbunden ist.“ Polonius ergänzte: „Die Krankenhäuser werden ab August 2005 in ihren Qualitätsberichten freiwillig Informationen zur Qualitätssicherung veröffentlichen. Diese werden mit Hilfe der neuen BQS-Homepage besser verständlich.“
Medizinische und pflegerische Qualitätsindikatoren sind Werkzeuge, die die Einschätzung der Qualität der Gesundheitsversorgung ermöglichen. Die BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH hat seit 2001 – zunächst im Auftrag des Bundeskuratoriums Qualitätssicherung, seit 2004 im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses – für die stationäre Versorgung in den deutschen Krankenhäusern über 300 Qualitätsindikatoren entwickelt und für die Qualitätsdarstellung in über 30 Leistungsbereichen eingesetzt.
In dieser Zeit ist auch das Interesse der Öffentlichkeit an der Qualität der Gesundheitsversorgung kontinuierlich gewachsen. Durch die jährliche Veröffentlichung der BQS-Bundesauswertungen hat auch das Interesse an den Qualitätsindikatoren zugenommen, die Grundlage der Auswertungsergebnisse sind. Häufige Fragen lauten zum Beispiel:
- Warum wurde ein Qualitätsziel und der zugehörige Qualitätsindikator gewählt?
- Warum ist der Qualitätsindikator nützlich?
- Wie wird mit dem Qualitätsindikator gemessen, in welchem Umfang das Qualitätsziel erreicht wird?
- Welche Quellen wurden herangezogen, um den Qualitätsindikator zu entwickeln?
- Welche Faktoren beeinflussen das Ergebnis des Qualitätsindikators?
- Welche Verfahren werden eingesetzt, um Auswertungsergebnisse für den Qualitätsindikator vergleichbar zu machen?
- Wo liegt die Grenze zwischen unauffälligen und auffälligen Ergebnissen?
Um diese Fragen zu beantworten, hat die BQS ihr Wissen zu den aktuell eingesetzten Qualitätsindikatoren umfassend dokumentiert und jetzt erstmals im Internet veröffentlicht. Die Dokumentation steht im Internet unter der Adresse www.bqs-qualitaetsindikatoren.de für alle zur Verfügung, die Antworten auf Fragen zur medizinischen und pflegerischen Versorgungsqualität suchen:
- Gesunde und Kranke, die sich über Versorgungsangebote informieren möchten,
- Selbsthilfeorganisationen, Verbände von Patienten und Beratungsinstitutionen,
- Ärzte und Pflegende und ihre Berufsorganisationen,
- wissenschaftliche Fachgesellschaften,
- Träger von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Rehabilitationseinrichtungen und ihre Organisationen,
- Krankenkassen und Krankenversicherungen,
- Medien.
Die BQS steigert mit diesem „Lexikon der BQS-Qualitätsindikatoren“ die Transparenz für Qualität in der Gesundheitsversorgung und gibt Ratsuchenden viele Antworten auf die Frage „Was ist gute Qualität in Medizin und Pflege?“