Pressemitteilung | Innovationsfonds

Innovationsausschuss: Erfolgreicher Abschluss von drei weiteren Projekten aus der Versorgungsforschung

Berlin, 16. Oktober 2023 – Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat heute die Ergebnisse von drei weiteren erfolgreich abgeschlossenen Versorgungsforschungsprojekten auf seiner Website veröffentlicht. Zwei Projekte haben Effekte der Psychotherapie-Strukturreform evaluiert. Das dritte Projekt analysierte die gesundheitlichen Risiken einer Langzeiteinnahme von Arzneimitteln, die die Bildung von Magensäure senken.  

In seinen Beschlüssen legt der Innovationsausschuss dar, warum er den Wissenstransfer in die Versorgung empfiehlt und welche Organisationen er um die Überführung bzw. Kenntnisnahme bittet. Die Rückmeldungen dieser Akteure veröffentlicht der Innovationsausschuss – ebenso wie die Beschlüsse und Abschlussberichte – auf seiner Website.

Evaluation der Psychotherapie-Strukturreform durch zwei Versorgungsforschungsprojekte

Der G-BA führte 2017 mit der Psychotherapie-Strukturreform neue ambulante Versorgungselemente ein, unter anderem die psychotherapeutische Sprechstunde. Über dieses niedrigschwellige Angebot soll eine behandlungsbedürftige Erkrankung frühzeitig erkannt und diagnostisch abgeklärt werden. Wird in der Sprechstunde eine akute psychische Symptomatik festgestellt, soll mittels der ebenfalls neu eingeführten Akutbehandlung schnell und bürokratiearm interveniert werden können.

  • Das Projekt „PT-REFORM – Evaluation der Psychotherapie-Strukturreform“ untersuchte in Rheinland-Pfalz anhand von sechs Forschungsfragen die Effekte der neuen Versorgungselemente und mögliche Hindernisse für deren Etablierung aus Sicht der Befragten.
  • Das Projekt „ES-RiP – Evaluation der Strukturreform der Richtlinien-Psychotherapie – Vergleich von komplex und nicht-komplex erkrankten Patienten“ betrachtete die Versorgung vor und nach der Strukturreform rückblickend für den Zeitraum von 2015 bis 2019.

Mit dem Hinweis, dass die jeweiligen Ergebnisse nicht repräsentativ sind und ein hohes Verzerrungspotenzial besteht, werden die in den Projekten erzielten Erkenntnisse an den Unterausschuss Psychotherapie und psychiatrische Versorgung des G-BA weitergeleitet. Der Unterausschuss wird gebeten zu prüfen, ob Erkenntnisse aus den Projekten für die Weiterentwicklung der Psychotherapie-Richtlinie genutzt werden können. Zudem werden die Projektergebnisse an die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) und die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) zur Information weitergeleitet.

PT-REFORM: Beschluss des Innovationsausschusses und Ergebnisbericht

ES-RiP: Beschluss des Innovationsausschusses und Ergebnisbericht

Untersuchung der gesundheitlichen Risiken bei Dauereinnahme von Magensäureblockern

Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) senken die Bildung von Magensäure, deshalb werden sie beispielsweise bei Sodbrennen und Magengeschwüren verordnet und können sogar freiverkäuflich in der Apotheke erworben werben. Das Projekt „RiDe-PPI – Gesundheitliche Risiken und Determinanten der Dauereinnahme von Protonenpumpeninhibitoren“ verbesserte nun die Studienlage zu der Frage, ob mit einer Langzeiteinnahme erhöhte Risiken für Demenz, Herzinfarkte oder Schlaganfälle einhergehen. Ausgewertet wurden dahingehend unter anderem Abrechnungsdaten der AOK Bayern und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wird gebeten zu prüfen, ob die Ergebnisse in die datengestützte Risikosignalerkennung und Nutzen-/Risiko-Bewertung der PPIs einbezogen werden können.

RiDe-PPI: Beschluss des Innovationsausschusses und Ergebnisbericht


Weiterführende Informationen

Generelle Informationen zur Arbeit des Innovationsausschusses sowie zu laufenden und abgeschlossenen Projekten finden Sie auf der Website des Innovationsausschusses. Sämtliche Ergebnisberichte der bislang abgeschlossenen Projekte sowie die Beschlüsse der Empfehlungen sind auf der Website des Innovationsausschusses veröffentlicht: Beschlüsse