Pressemitteilung | Sonstige

Hecken: „Derzeitiger Verlauf der Pandemie lässt keine Experimente zu – Entlastung der Arztpraxen und Krankenhäuser sowie Kontaktreduzierungen weiterhin notwendig“

Berlin, 18. Januar 2022 – Zum gestrigen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz und der Bitte, die Möglichkeit einer telefonischen Krankschreibung nochmals zu verlängern, um so Arztpraxen zu entlasten, erklärt Prof. Josef Hecken, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA):

„Der G-BA wird im Rahmen seiner Zuständigkeiten die wichtigsten der derzeit bis zum 31. März 2022 laufenden Corona-Sonderregelungen bei Fortdauer der COVID-19-Pandemie selbstverständlich auch unabhängig von dem Beschluss der Gesundheitsminister der Bundesländer verlängern. Denn die aktuelle Situation lässt keine Experimente zu!

Die telefonische Krankschreibung bei leichten Atemwegsinfekten ist eines von mehreren guten Instrumenten, um Arztpraxen zu entlasten und unnötige Kontakte zu vermeiden. Aus genau diesem Grund hat sie der G-BA mit Beginn der Coronavirus-Pandemie 2020 eingeführt und wiederholt verlängert. Selbstverständlich wird der G-BA wie bislang das Infektionsgeschehen beobachten und rechtzeitig seine Sonderregelungen verlängern, damit alle Planungssicherheit haben.

Während der gesamten Pandemiezeit hat der G-BA eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Praxen zu entlasten und direkte Kontakte zu reduzieren, immer mit dem Ziel, die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten. Dazu zählen neben der telefonischen Krankschreibung bei leichten Atemwegsinfekten beispielsweise die Videobehandlung im Bereich der Heilmittelversorgung oder auch die Sonderregelungen beim Entlassmanagement nach einem Krankenhausaufenthalt. Insgesamt haben wir mit über 100 Beschlüssen dazu beigetragen, eine Überlastung unseres Gesundheitssystems zu vermeiden und das Infektionsgeschehen einzudämmen.

Das aktuelle dynamische Infektionsgeschehen lässt trotz Impfungen, Tests und einem vermeintlich milderen Krankheitsverlauf bei der Omikron-Variante keine Experimente zu. Es wäre ein fatales Signal, bei der aktuellen dynamischen Pandemielage leichtfertig zu werden oder vorzeitig eine Entwarnung zu geben. Die unglaublich hohe Anzahl von Neuinfektionen durch die Omikron-Virusvariante ist herausfordernd für unser Gesundheitssystem. Wir müssen Arztpraxen und Krankenhäuser nach wie vor entlasten und vermeidbare direkte Kontakte verringern. Deshalb ist jetzt nicht der Zeitpunkt für gefährliche Experimente: konsequentes Handeln zur Eindämmung des Infektionsgeschehens hat weiterhin oberste Priorität!“